Susanne Rosin

Unternehmungen




 

 































 

 

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Kuben und Glasvasen sind spielerische Untersuchungen Fotos und konkret gebaute Räume zusammen zu bringen. Mathematische Flächen- und Raumkonstruktionen wie Linien oder Würfel sind die Basis den Raum und die Fläche ineinander zu setzen, und mit den entstehenden abstrakten Räumen zu spielen. Die Abbildung von Licht, Schatten und räumlichen Verzerrungen verbinden sich mit dem realen Raum der Kästen, in die die Bilder eingefügt sind.


“Nach Schlegels Unterscheidung ist Malerei Schein, Skulptur dagegen Sein. Susanne Rosins Arbeiten spielen diese Kunstgattungen gegeneinander aus, modifizieren Plastik zum Relief und bringen zusätzlich die Fotografie ein.
Ein erster Arbeitsbereich spielt mit dem Trompe l`oeil. Rosin fügt in ziemlich dicke, richtungslos quadratische Reliefkästen vertikal orientierte Vertiefungen ein, die naturgemäß im Gesamtfeld” schwimmen” weil sie nicht über Diagonale optisch eingebunden werden können. Die verbleibenden "Rahmen”, sie sind in der Horizontalen schmaler als in der Vertikalen - werden über gemeinsam applizierte oder gemalte Muster mit der tiefer liegenden Ebene zusammengeschlossen. Da hinein setzt Rosin Fotos von Kugelvasen, die - weil vor gleichartigem Muster aufgenommen - dieses optisch brechen und außerdem eigene Lichter und Schatten mitbringen. Diese “illusionierten” Lichter und Schatten konkurrieren nun mit den realen, die sich aus der Reliefdicke und den wechselnden Hängebedingungen ergeben. Es entsteht also ein komplexes Beziehungsgefüge von Schein und Sein, das den Betreachter über seine Produktionsbedingungen im unklaren lässt.
Weil nun der wirkende und der wirkliche Sachverhalt in Rosins Arbeiten einander nicht ausschließen, die Ordung der Realitätsgrade aber kaum durchschaut werden kann, wird der Beschauer aus der naiv-unreflektierten Wahrnehmung des Trompe l`oeil vertrieben, ihm aber gleichzeitig die Sicherheit begrifflicher Reflexion verweigert. Diese unauflösbare Aporie macht den permanenten Reiz der Arbeiten aus.”
Bernhard Kerber, 1991