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„Charakter ist der Mut zur Monotonie“ , Hans Kudzus Die Arbeit Berliner Zimmer basiert auf dem Memorysuchspiel gleichen Namens. Dieses Spiel hat als Basis ein komplexes mathematisches Ordnungssystem. Sechs Orte beherbergen gleich viele Dinge die wiederum gleich viele Bilder tragen. Das System war nötig, um allen sechs beteiligten Spieler dieselben Chancen zu geben und gleichzeitig eine Struktur zu schaffen, in der eine Bilderwelt die nächste bedingt und der Spieler immer tiefer in die Bilderwelten eindringen muss. Man muss sich ganz in die Wahrnehmung von Bildern versenken um bei dem Spiel Erfolg zu haben. Die alltäglichsten und somit für jeden Menschen vertrauten Orte und Dinge erzeugen Wiedererkennungswerte und Identifikationsmöglichkeiten für die miteinander spielenden Spieler. Die Bilder sind vertraut und/oder erzählen Dinge, die man als Berliner gerne wissen möchte. Die Arbeit Berliner Zimmer hat generell zum Thema Kommunikation zwischen Menschen, sei es alleine für sich (Notizbücher, Stellbilder, Kalender, Poster...) oder zusammen mit Anderen (Memospiele, Einschlagpapiere, Poster, Postkartenschuber). Mit Sinnsprüchen und Flüchen, lapidaren Erkenntnissen und Listen zum Nichtvergessen, wird die Möglichkeit und Unmöglichkeit des zwischenmenschlichen Kommunizierens dokumentiert. Die dazu entstandenen Fotos sind dauernde Wiederholungen derselben Dinge in aber immer wieder neuen Zusammenstellungen und Bedeutungen. Die papiernen Produkte legen es auf Vergänglichkeit an, erinnern an Wegschmeissprodukte, wie die endlos vielen Werbeprospekte die täglich auf dem Müll landen. Sie spielen mit dem schmalen Grad unangenehm belastend zu sein oder einen Schatz dar zu stellen, wie ein gutes Buch oder eine geliebte Erinnerungskarte. So sind sie auch gestaltet, irgendwie scheinbar zweckmäßig, aber letztlich doch nur für sich selbst.
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